Ölkühler für Motoröl, Getriebeöl und für die Servolenkung kann man sich auch in großen Dimensionen und reichlich Kühlwirkung problemlos selber bauen. Man muss auch nicht wer weiß wie viel Geld ausgeben um eine sehr leistungsfähige Kühlung für sein Fahrzeug zu bauen. Geeignete Wärmetauscher gibt es ja schließlich nicht nur im KFZ Bereich, wenn man ein wenig über den Tellerrand hinaus schaut, dann wird man da noch sehr viele andere Möglichkeiten finden und nun kommen wir auch gleich zum eigentlichen Thema, denn es geht ja hier jetzt um preiswert und um selber bauen!
Ich bevorzuge für Eigenbau Projekte zum Beispiel das Innenleben von Wäschetrocknern mit Wärmepumpe, oder das Innenleben von Monoblock Klimageräten. Defekte Geräte zum ausschlachten stehen entweder im Sperrmüll am Straßenrand, oder man ersteigert sie für kleines Geld. Bei solchen Geräten stecken richtig leistungsfähige Wärmetauscher / Kühler drin und die sind wesentlich größer dimensioniert wie die Teile aus dem Zubehör!
Wichtig! Das Kältemittel sollte aus Umweltschutzgründen unbedingt abgepumpt werden! Wenn das Gerät schon defekt ist und beispielsweise ein Bruch in einer Kühlmittelleitung vorliegt, dann ist das abpumpen natürlich hinfällig. Solche Defekte findet man bei preisgünstigen Monoblock Klimageräten sehr oft. Wenn das Kältemittel bereist ausgetreten ist gibt es auch nichts mehr zum abpumpen und man kann mit dem Basteln gleich los legen.
Die Wärmtauscher aus solchen Geräten sind zu 95% mit Kupferleitungen ausgestattet, da kann man sich problemlos mit Fittings aus dem Baumarkt einen passenden Anschluss bauen. Kupferleitungen kann man problemlos löten, dazu braucht man keine Spezialwerkzeuge, eine Lötlampe, Lötwasser und Lötzinn reichen für solche Arbeiten vollkommen aus. Der Leitungsquerschnitt ist für Öl auch groß genug, außerdem sind die Wärmetauscher aus Monoblock Klimageräten zum Teil extrem leistungsfähig und übertreffen die Kühlleistung von den teuren Ölkühlern aus dem Zubehör bei weitem! Die Wärmetauscher haben in den meisten Fällen auch einen festen Metallrahmen, man kann also problemlos Halter anschrauben und was auch immer. Für eine hochfeste Zuleitung kann man Stahlflex Leitungen benutzen, die gibt es im Baumarkt für den Anschluss von Wasserhähnen. Die Stahlflex Leitungen passen vom Anschluss her meistens auch auf die Kupferleitungen der Wärmetauscher. Ordentlich verschraubt ist sicherer wie Schläuche mit einer Schlauchschelle zu befestigen, außerdem hält es länger und sieht obendrein noch besser aus!
Wenn es ganz krass werden soll, dann nimmt man Teile einer mobilen Splitt Klimaanlage, da ist in den meisten Fällen auch gleich das passende Stahlflex Schlauchmaterial dabei. Bei fest installierbaren Splitt Geräten stecken extrem große Kühler drin, die reichen dann auch für richtig große Projekte. In so einem Fall muß man aber vorher sicher stellen ob man den Kühler überhaupt im Fahrzeug unter gebracht bekommt.
Bei einem alten Wärmepumpen Wäschetrockner von AEG, genau genommen von einem AEG ÖKO Lavaterm WP der alten Bauart, sind sogar insgesamt 4 Kühler verbaut, da kann man auch gleich noch den Kühler der Servolenkung mit umbauen. Die Kühler sind auch nicht wer weiß wie groß, haben aber von der Kühlleistung her echt viel zu bieten, vor allem weil mehrere Kühlschlagen übereinander liegen.
Die Kühler sind für einen Druck von mindestens 25 Bar ausgelegt, sie halten wegen der verbauten Kupferleitungen auch sehr viel aus und können bei einem Defekt problemlos nachgelötet werden.
Ich habe solche Projekte schon mehrfach umgesetzt und im Nachhinein noch niemals Probleme mit einer Überhitzung gehabt. Selbst im heißen Sommer, mit 3 Tonnen am Hacken, oder ohne Hänger auf Passstraßen, blieb die Öltemperatur von Getriebe erfreulich niedrig. Der Temperaturunterschied vom originalen Ölkühler zum extrem Eigenbau kann im Grenzbereich problemlos 30°- 35° betragen, je nach Einbau und Größe halt! Bei einem großen Kühler ist auch die größere Ölmenge im System nicht zu verachten, frisches gut gekühltes Öl im System tut einem gestressten Automatikgetriebe immer gut.
Mit so einem Eigenbau kann man auch den Ölkühler für das Motoröl verbessern, oder einen nicht vorhanden Motorölkühler ergänzend montieren. Für Ölkühler die das Motoröl kühlen sollen gibt es passende Adapterstücke, diese werden unter den Ölfilter geschraubt. Ein Temperatur gesteuertes Ventil öffnen ab einer gewissen Temperatur den Ölkreislauf zum Ölkühler, man muss sich bei kaltem Motor also keine Gedanken machen wegen einer zu früh einsetzenden Kühlung. Das Öl wird erst abgekühlt und durch den externen Ölkreislauf gedrückt wenn die Temperatur zu hoch ist. Auch hier ist der Hinweis auf die Druckfestigkeit solcher Kühler nicht gerade unwichtig, in einem Klimakreislauf liegen mit bis zu 25 bar fiel höhere Drücke an wie im Ölkreislauf von einem Motor. Außerdem fliest nicht die vollständige Menge Öl durch den Kühler, ein Teil vom Öl fließt auf den direkten Weg weiter in den Motor, man muss sich also keine großen Gedanken wegen der Durchflussmenge machen.
Als Langzeit Erfahrung könnte ich meinen früheren Chevrolet Astrovan 4x4 aufbieten, der ist in meinem Besitz über 130.000 km gefahren worden, ohne das kleinste Problem. Der Wagen hatte einen 4,3L V6 Motor mit 200 PS. Es war ein TH700-R4 Getriebe verbaut gewesen das auch nach deutlich über 260.000 km Laufleistung immer noch geschaltet hat wie am ersten Tag.
Bilder zu dem Thema werde ich zu einem späteren Zeitpunkt einstellen, auch mit Details vom Umbau selber. Der Umbau an meinem Expedition wird in den nächsten Wochen erfolgen. Der Wagen hat zwar schon große Ölkühler, aber da ist noch so verdammt viel Platz hinter dem Kühlergrill, da passt was richtig großes hinein.
Man darf eines ja nie vergessen, wer gut kühlt der auch gut fährt und gut gekühlt hält länger wie ständig zu heiß! Vor allem danken es einem auch die Öle von Motor, Getriebe und Servolenkung, solche Öle leiden sehr bei einer ständigen Überhitzung.
Fröhliches Basteln!
