HA-Diff-Getriebeöl 85W90 LS vs. 75W140 LS ?

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Falk

HA-Diff-Getriebeöl 85W90 LS vs. 75W140 LS ?

Beitrag von Falk »

Kennt sich da jemand aus ?

Als Alternative zum original Ford-Öl habe ich in der Vergangenheit immer LiquiMoly 75W140 LS in die HA gekippt.

Jetzt mal im WHB gelesen, dass die original Viskosität GL5 80W90 + diesem LS-Zusatz ist.

GL5 85W90 LS sollte da genau richtig sein. (Auch weil ich es gerade da habe ... :D )


Wo liegen da aber die grundsätzlichen Unterschiede ?
Ist eines unter bestimmten Verhältnissen, oder generell besser ?
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kadze
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Beitrag von kadze »

Also wenn ich den Link von Cheffe richtig verstehe, ist die Zahl vor dem W der Viskositätsindex in kaltem Zustand. Das 85er wäre also etwas "zäher" als das 80er. Ich kann mir nicht vorstellen, das es in der Hinterachse zum K.O.-Kriterium wird.

http://www.bobistheoilguy.com/cms/index ... &Itemid=55
Gruß Gregor (kadze)

„Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht.“ Heinrich Nordhoff
ehemals 2000er SOHC, jetzt FZJ80 + XP 4 V8
Falk

Beitrag von Falk »

Ja, das wird schon passen. Sehe da auch keine Probleme.
Will es aber trotzdem wissen ..... :D


Muss mir mal beide Datenblätter besorgen. Da steht ja alle bis zum letzten Tropfen drauf.
Nene

Beitrag von Nene »

Getriebeöle werden mit dem Kürzel GL (gear lubricant) und den Ziffern 1 bis 5 beschrieben. Die Ziffern kennzeichnen die Belastbarkeit des Öls.
Die API Klassifikation unterscheidet für Getriebeöle die Abstufungen
API GL-1, Öle für leichte Anwendungen. Die Öle sind nicht additiviert. Gelegentlich sind geringe Anteile von Antioxidantien, Korrosionshemmer oder Schaumverhüter hinzugefügt. Die Klassifikation API GL-1 ist für Kegelradverzahnungen, Schneckengetriebe sowie nicht synchonisierten Schaltgetriebe in LKW oder Agrarmaschinen vorgesehen.
API GL-2, Öle für gemäßigte Anwendungen. Die Öle enthalten verschleißmindernde Zusatzstoffe und sind für höher belastete Schneckengetriebe vorgesehen. Für die einwandfreie Schmierung von Getrieben in Traktoren und Agrarmaschinen empfohlen.
API GL-3, Öle für gemäßigte Anwendungen. Die Öle enthalten bis zu 2,7 % an Zusatzstoffen. Zur Schmierung von Kegelradgetrieben und Getrieben von LKW. Für Hypoidgetriebe nicht empfohlen.
API GL-4, Öle für leichte bis schwere Bedingungen. Die Öle enthalten bis zu 4 % an wirksamen, verschleißmindernde Additive. Zur Schmierung von Kegelrad- und Hypoidgetrieben mit kleinem Achsversatz, Getrieben von LKW sowie Hinterachsgetrieben. Empfohlen für nicht synchronisierte Schaltgetriebe in US-amerikanischen Lastkraftwagen, Traktoren und Omnibussen, für Haupt- und Nebengetriebe von allen Fahrzeugen. Diese Öle bilden besonders in Europa den Mindeststandard aller synchronisierten Schaltgetriebe.
API GL-5, Öle für rauhe Bedingungen. Die Öle enthalten bis zu 6,5 % an wirksamen, verschleißmindernde Additive. Zur Schmierung von Kegelrad- und Hypoidgetrieben mit großem Achsversatz. Als Universalöl für alle Differentialgetriebe außer Gangschaltungs-Getrieben. Manche dieser Öle weisen besondere Herstellerfreigaben auf, welche dann nur zur Schmierung der zugehörigen Gangschaltungs-Getriebe verwendet werden können.
Öle nach API GL-5 können in Sperrdifferentiale verwendet werden, sofern die Öle den Spezifikationen gemäß MIL-L-2105D oder ZF TE-ML-05 entsprechen. Typischerweise ist die Klassifizierung dann beispielsweise API GL-5+ oder API GL-5 LS[4].
API GL-6, Öle für sehr rauhe Bedingungen (sehr hohe Gleitgeschwindigkeit an den Zahnflanken und erhebliche Stoßbelastungen). Die Öle enthalten bis zu 10 % an wirksamen, verschleißmindernde Additive. Weil es sich gezeigt hat, dass GL-5 die Spezifikationen ebenso ausreichend erfüllt, wurde die Spezifikation GL-6 zurückgezogen.

Getriebeöle für Kraftfahrzeuge tragen die Viskositätsklassen SAE 70 (sehr dünnflüssig) bis SAE 250 (sehr dickflüssig)

Mehrbereichsöle können die Viskositätsklassen von zwei oder mehr Einbereichsölen überbrücken. Sie sind daher im Gegensatz zu Einbereichsölen für den kombinierten Sommer- und Winterbetrieb geeignet.
Bei der Benennung von Mehrbereichsölen wird immer zuerst die geringste Viskosität (Niedrigtemperatur-Viskosität) genannt und dann, nach einem Bindestrich (der als „bis“ verstanden werden soll, aber in der Regel nicht mit ausgesprochen wird), die höchste Viskosität (Hochtemperatur-Viskosität).
Falk

Beitrag von Falk »

Und nun ?

Wikipedia als Nachschlagewerk kenne ich auch.


Trotzdem steht da nicht drin, welches Öl denn nun ggf. besser/optimaler für unsere HA ist. :(
Nene

Beitrag von Nene »

Ein besser gibt es nicht, nur ein für Dich optimaleres.

Ich habe bei meinem ein 75-140er drin, ist bei niedrigeren Temperaturen besser geeignet als ein 80er oder 85er und bei starker Belastung kommt es nicht an den Grenzbereich.

Bin viel im Wald unterwegs und beanspruche daher mein Diff. stärker.

Wichtig ist das Du die "GL" Klasse einhältst und den Zusatz für die Reibscheiben nicht vergisst.

Bei einem 85W-90er Öl würde ich eine ständige vollbelastung vermeiden, da es schneller an seine Grenzen und Haltbarkeit kommt.

Übrigens erkärt es Wiki halt mal besser als ein einfacher "Bauernbub" wie ich.
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anncarina
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Beitrag von anncarina »

Zu dem "vergessen" des Zusatzes gibts sogar einges an Werkstattliteratur. Es führt zu Geräuschentwicklung und ruckeln bei Kurvenfahrt
www.anncarina.de
Schaden.- und Wertgutachter spezialisiert auf US Ford.
Geht nicht? Gibt's nicht!
Bitte Anfragen nicht per Telefon stellen sondern nur übers Forum.
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Nene hat geschrieben: Übrigens erkärt es Wiki halt mal besser als ein einfacher "Bauernbub" wie ich.
wenn man schon keine Eigenen Worte für die Bauernschläue entwickelt sollte man wenigstens die Quelle des Gestanks benennen...
Falk

Beitrag von Falk »

LS = Limited Slip = inklusive Zusatz für Reibscheibenbestückte Getriebe.

Vom Gefühl her ist das GL5 75W140 LS f mich eher ein "Breitbandöl" ... kann vieles, aber nix richtig gut.

Vor Jahren gab es ja gerade mal zwei Öle mit diesem LS-Zusatz als Original-Alternative.
Jetzt gibt es eine Vielzahl an Anbietern.
Nene

Beitrag von Nene »

Nim ein normales und gib den LS-Zusatz nachträglich zu. Nimm am besten beides vom gleichen Hersteller.

Fertiges würde ich nicht nehmen, hatte ich bei meinem Grand probiert ( weil's schneller und einfacher geht) und am Ende machte ich es nochmal.

@Ranger
Zumindest bemühe ich mich zu Helfen.
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Nene hat geschrieben: @Ranger
Zumindest bemühe ich mich zu Helfen.
och... so schlimm?

wenn ich es tue .. dann aber nicht mit fremden Federkleid geschmückt... !
Falk

Beitrag von Falk »

Nene hat geschrieben: Fertiges würde ich nicht nehmen, hatte ich bei meinem Grand probiert ( weil's schneller und einfacher geht) und am Ende machte ich es nochmal.
Kannst du das auch begründen ?
Was war da anders ? Und welches Öl hast du da probiert ?
(Der Wirkungsgrad des Grand-LSD ist m.W. wesentlich höher als beim Explorer 70%(?) vs. 30%)



Und jetzt lasst die Federn aus den Spiel. Die gehören da eh nicht rein ....
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

ich verwende das Liqui 75w140 und bin zufrieden damit... !

in allen Fahrzeugen,,,
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wolfgang
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Beitrag von wolfgang »

Fahre auch Liqui 75w140 und habe auch keine Probleme.

Gruß Wolfgang
Wolfgang auch genannt PIPE
Explorer 1 Ez.94 A4LD OHV 165
Nene

Beitrag von Nene »

Hatte eins von Fuchs (TITAN SINTOPOID LS
SAE 75W-140)

Das Diff. war ab der ersten Minute laut, ein Mahlgeräusch.

Raus mit der Soße und ein Motul Gear FF Competition SAE 75W140 + LS Zusatz rein und es war wieder Ruhe im Antrieb.

Bei Ölen die einen LS Zusatz bereits enthalten, kann es sein das dieser nicht ausreicht. Bleibt also dann die Frage: wieviel muß noch extra rein.

Im BMW und Subaru habe ich Lyqui Moli drin und damit keinerlei Probleme.
Das ist sicher auch eines der besten am Markt.

Mit Federn hab ich noch nicht versucht, glaube aber das Daunen dann evtl. besser wären, da weicher.
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