Steuerkettenproblematik

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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Kalle46,

> Ich kann klarstellen: Ja, die Kosten verstehen sich für alle Ketten - also
> vorne und hinten; dann ist Ruhe. So wurde es mir jedenfalls am Telefon
> aus der Diagnose-Abteilung gesagt.

OK.

> Was den Kulanzantrag betrifft, habe ich meinen Ford-Hausarzt und die
> Fachklinik unterrichtet, dass ich nach Vorlage aller Rechnungen einen
> solchen stellen werde - wie von Dir empfohlen freundlich.

Halt! Ich habe keinen Kulanzantrag empfohlen, sondern ein Gespräch mit dem Explorer-Spezialisten im Werk! Das ist ein riesiger Unterschied, denn die früheren Regelungen hatten nichts mit "Kulanzregelungen" zu tun! Lass Deine Werkstatt bitte beim Spezialisten anrufen und fragen, ob es da noch Möglichkeiten gibt, bevor die Reparatur ausgeführt wird. Einen Kulanztantrag kannst Du hinterher immer noch stellen...

Viel Erfolg für die Operation! :)
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
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Giantman
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man hätte erstmal lesen sollen...:-(

Beitrag von Giantman »

Liebe Leute,
warum lese ich erst immer wenn es zu spät ist? :cry:
Habe vor ca. 4 Wochen einen 98er aus München ersteigert.
Soll für meine Frau sein, wir schonmal einen Explorer.
Beim abholen habe ich keine gravierenden Mängel feststellen können, ausser normale Gebrauchsspuren und eine hohe km-Leistung von 224.000km . Nun aber die Geräusche seit drei Tagen mit der Steuerkette und bei niedriger Umdrehung (also z.B. im Stand) fällt der Öldruck ab.
Die Anzeige fällt kpl. und die Warnleuchte geht an. Wenn man Gas gibt ist die Anzeige natürlich aus und der Öldruck steigt wieder normal.

Das rasselnde Geräusch verschwindet auch irgendwann wieder...

Heisst das nun ein neuer Motor (ATM) denn günstiger ist die Reparatur wie ich lese auch nicht unbedingt.

Obwohl ich schlimmes Ahne, vielen Dank vorab für Antwort.
kalle46
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Beitrag von kalle46 »

Hallo HGWalther,
ist ja richtig, dass Du nicht ausdrücklich "Kulanzantrag" gesagt hast. Ich habe jetzt (berufsbedingt ist das nicht alles so schnell möglich) vorab mal bei Ford das Kundenzentrum einfach, sachlich und freundlich per Fax vom Sachverhalt unterrichtet - damit die auch jede Möglichkeit haben, sich mit den Werkstätten "kurzzuschließen" (ich habe beide mit Ansprechpartnern benannt). Ich habe vorerst nur angekündigt, dass ich nachher auf die Sache dann noch mal (Kulanz ?) zurückkommen werden, jetzt und akut gar nicht unbedingt eine Entscheidung haben muss, aber eben "in Abstimmung" handeln möchte. Morgen sage ich dann bei R+S Bescheid. Man wird sehen ... Wie man mir sagte, sei der Mitarbeiter, der am 24.10. aus dem Urlaub kommt, in dieser Sache aber auch speziell geschult (deswegen ja auch das Abwarten).
An unser neues Mitglied im "Steuerketten-Spanner-Club":
Also, zu einem regulären und neuen Werks-ATM war die Aussage von R+S: "Der ist unbezahlbar .... ". Ich kann mir nur vorstellen, dass man für weniger als die besagten Reparaturkosten bestenfalls einen guten gebrauchten Motor bekommt ... was etwas anderes als ein regulärer ATM ist.
Gruß und bis dann!
Kalle46
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo zusammen,

@Giantman:

Nach meinen Informationen liegt ein Werks-Austauschmotor bei ca. 6000 Euro. Gebrauchte Motoren gibt es bei www.anncarina.de

> Nun aber die Geräusche seit drei Tagen mit der Steuerkette und bei
> niedriger Umdrehung (also z.B. im Stand) fällt der Öldruck ab.
> Die Anzeige fällt kpl. und die Warnleuchte geht an. Wenn man Gas gibt
> ist die Anzeige natürlich aus und der Öldruck steigt wieder normal.

Au weia! Hier besteht aber dringendster Handlungsbedarf!
Ob hier die Ölpumpe bereits Schaden genommen hat?
Stimmt überhaupt der Ölstand?
So droht jedenfalls ein Motorschaden, wenn da nicht sofort etwas unternommen wird.

> Habe vor ca. 4 Wochen einen 98er aus München ersteigert.

Ich nehme an "von privat"?
Wenn es ein Händler war, hast Du einen Gewährleistungsanspruch.
Ansonsten kann man generell nur davor warnen, gebrauchte Explorer per eBay-Auktion zu ersteigern (zumindest ohne sie vorher begutachtet zu haben) - die potentiellen Mängel, die ein Explorer haben kann (Motor, Getriebe, Allradgetriebe, Elektronikschaden...), sind einfach zu teuer!

Dieser Rat hilft Dir jetzt leider nicht weiter, ich weiss... :cry:

@kalle46:
Ich will Dich damit ja nicht ärgern - aber gerade in diesem Fall ist es wichtig, vor Beginn der Arbeiten die Sachlage (und mögliche Kompensationen) mit dem Spezialisten im Werk zu klären. In einigen Fällen will er den Wagen auch selbst vorher begutachten...

Auf jeden Fall war es schon mal kein Fehler, den Ford Kundenservice einzuschalten - ich würde jetzt aber doch umgehend an dieser Stelle im Werk nachhaken. Von alleine regelt sich da nichts!
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Giantman
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Beitrag von Giantman »

Hallo,

@HGWalther

war gestern hier in der Nähe in Ford Werkstatt, der Ölstand stimmt noch.
Habe bereits mit explorerteile gemailt, dort wird wahrscheinlich ein ATM eingesetzt. Hoffentlich hält er die Fahrt durch (ca. 250km von hier).
Muss nur noch ein paar Tage auf Kohle für die Reparatur warten :-(
Ja, habe ihn von Privat gekauft. Vorbesitzer tut sich davon natürlich nichts an. Er wäre auch nur Laie, bei ihm wäre Fahrzeug in Ordnung gewesen, gekauft wie gesehen, nach Probefahrt, blablabla.

Dies war mir eine Lehre, trotzdem vielen Dank für Antwort.

Grüsse aus dem Emsland, Giantman
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Giantman,

> Ja, habe ihn von Privat gekauft. Vorbesitzer tut sich davon natürlich nichts
> an. Er wäre auch nur Laie, bei ihm wäre Fahrzeug in Ordnung gewesen,
> gekauft wie gesehen, nach Probefahrt, blablabla.

er wird schon seine Gründe für den Verkauf gehabt haben... :dry:

Leider kommen unsere Explorer in ein Alter, wo die Wagen in X. Hand immer schlechter gewartet werden und oft notwendige Reparaturen hinausgezögert werden - bis der Reparaturstau zum Verkauf zwingt. Leider ist einem Explorer der Unterschied zwischen einem gepflegten Schnäppchen und einem finanziellen Totalschaden nicht immer anzusehen. Eine Gebrauchtwagenaufbereitung und fertig ist das angebliche Rentnerfahrzeug...

Diese Situation betrifft natürlich nicht nur Ford Explorer, sondern annähernd alle Oberklassefahrzeuge, bei denen ein Vorbesitzer über Jahre versucht, mit Golf-Budget und ATU-Service klarzukommen.

Ich hoffe, mit dem ATM ist es getan - weisst Du etwas darüber, ob schon andere größere Reparaturen an dem Fahrzeug ausgeführt wurden?
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
Falk

Beitrag von Falk »

Ist es nicht sinnvoller die Maschine so lange zu fahren bis sie "die Hufe schmeißt" ?
Sie kann doch durchaus mit klapperndem Innenleben noch tausende von Kilometern abspulen.

Eventuell haben wir in ein paar Wochen/Monaten mal ´ne schöne Anleitung zum selber - oder freie Werkstatt - wechseln.
Das Problem ist eigendlich nur das Spezialwerkzeug zum Ein- bzw Ausrichten.[/quote]
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Giantman
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Beitrag von Giantman »

Hallo HGWalther,

über größere Reparaturen ist mir nichts bekannt, angeblich Unfallfrei.
Für mich sieht es aber nach ein paar neuen Teilen im Frontbereich und nach ner neuen Lackierung aus. Kann mich natürlich auch täuschen.
Standheizung habe ich noch letzte Woche reparieren lassen.

Ansonsten läuft der Wagen gut und schaltet sauber. Klima und alles andere elektrische funktioniert. Auf dem Weg von München nach Düsseldorf bei 110km/h hat er 11l auf 100km verbraucht.

Die Reifen sind sehr laut, waren bei meinem alten Explorer leiser.
Sonst kann ich zur Zeit nichts feststellen (reicht ja auch schon) :roll:

Viele Grüsse, Giantman

P.S. warum Giantman? mein Mountainbike ist von der Marke Giant und ich bin der Man der damit fährt. also Giantman :lol: hat also nichts mit toller Hecht oder so zu tun.
kalle46
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Steuerketten-Operation beendet

Beitrag von kalle46 »

Hallo zusammen,
ich wollte ja noch abschließend berichten: Am 28.10. konnte ich mein Schätzchen aus der Fachklinik abholen (siehe meine Beiträge oben). Kosten der Behandlung: rund 3050 EUR brutto. Davon geht dann noch ne Kleinigkeit an ein paar sowieso-Kosten ab, so dass der Voranschlag von rund 2700 EUR im wesentlichen eingehalten wurde. Es wurde in der Tat die gesamte Steuerketteneinheit (Ketten, Kettenräder, Spanner, Führungen) ausgetauscht - vorne wie hinten. Der Explorer läuft jetzt wieder absolut rund und seidenweich, ohne jedes Rasseln oder Klappern beim Anlassen oder Fahren (egal, bei welchem Betriebszustand).
Ich hatte ja noch vor der Reparatur das Ford-Kundenzentrum darüber informiert, dass ich mich nach Reparatur melden würde. Schon drei Tage nach dieser meiner bloßen A n k ü n d i g u n g lehnte man jegliche Kulanzregelung o.ä. ab (freundlich, aber bestimmt). Als Grund wurde angegeben: Durch die Betriebsdauer (7,5 Jahre und rund 125.000 km) würden die subjektiven Betriebsbedingungen in den Vordergrund treten und werde ein Werksfehler immer unwahrscheinlicher. Na ja - die subjektiven Betriebsbedingungen waren bei meinem Explorer recht gut: Er war auf die Ford-AG, einen großen Ford-Händler im Rheinland, dann 5 Monate auf einen dort Beschäftigten und eben dann auf mich zu gelassen - und bei mir hatte er eine regelmäßige Wartung in der Fachwerkstatt und "american way of driving". Ich habe mich vor wenigen Tagen beim Kundenzentrum nochmal gemeldet und freundlich um ein Überdenken der (sehr schnellen) Entscheidung gebeten - außerdem muss es ja nicht alles sein, eine anteilige Regelung wäre doch auch sehr in Ordnung. Man wird sehen ...
Gruß!
Kalle46
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Beitrag von kalle46 »

Nachtrag zu meinem Beitrag vom 08.11.2005:
Soeben ist die abschließende Antwort des Ford-Kundenzentrums als 6Zeiler eingegangen: Keinerlei Kulanzregelung möglich.
Also: Bei ca. 7 Jahren Zulassung und rund 120.000 km ist da nichts mehr zu erwarten.
Kalle46
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

wär auch zu schön gewesen, Kall.... Aber ich hätt´s dir gegönnt.
z.zt.leider ohne Explorer..... Historie : 90er XLT Shifter, 98er XLT, 2006er Eddie Bauer V8
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VT
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Steuerkettenproblematik

Beitrag von VT »

Also - jetzt muss ich auch mal was erzählen: Habe heute nach VIER WOCHEN !!! meinen Explorer endlich aus der Werkstatt abholen dürfen (schwere Entzugserscheinungen, ich sag`s euch!)! Was los war? Steuerketten waren los! Wie ich leidvoll erfahren musste, gibt es das "Spezialwerkzeug" zur Reparatur dieses speziellen Problems nur drei Mal! in Deutschland (z.B. Schwabengarage). Das bedeutet, dass der Kram reihum an die Werkstätten verliehen wird, die es gerade brauchen. Und da heißt es eben: hinten anstellen und geduldig warten! Ärgerlich war insbesondere, dass man bereits vor dem Kauf des Autos daran herumgegewerkelt hatte und ich der fälschlichen Meinung war, dass die Geschichte mit den Steuerketten längst über die Bühne gegangen war. Nix war`s! Nun kam also das große "Reinemachen" und ich kann von Glück sagen, dass ich noch von der Garantie gedeckt war. Auf die Art musste ich lediglich 60% der Teile zahlen - die Arbeitszeit wurde voll von der Garantie übernommen. Ansonsten wäre es bitter geworden: Die tatsächliche Rechnung wäre nämlich bei € 3300,- gelandet!
Trotzdem: Es hat tierisch Nerven gekostet und ich bin heilfroh, dass die Kiste endlich wieder unter dem heimischen Carport steht. Halleluja!

Grüße von Volker (der jetzt ein Bier trinken wird)! :P

Ach ja: Unglaublich weicher Motorlauf und wesentlich bissiger im Antritt jetzt! Das Warten hat sich dann doch irgendwie gelohnt!
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Kalle46 und Volker,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich hatte schon befürchtet, dass Ford sich an diesen Kosten inzwischen nicht mehr beteiligen wird.

Trotz aller Kosten und Mühen hoffe ich, dass Euch der Explorer fortan ein rasselfreier Partner sein wird! :)
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VT
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Beitrag von VT »

Danke dir, HGW!

Ich denke, dass das Steuerkettenproblem mehr und mehr zu einer für die XP II-Existenz bedrohlichen Erscheinung werden wird. Je älter die Fahrzeuge werden, desto seltener greifen irgendwelche Gewährleistungs- bzw. Garantieansprüche. Bei "von privat" gekauft ist gar nix zu holen. Und bei den enormen Kosten, die bei dieser Reparatur zu erwarten sind, werden es sich bald mehr und mehr XP-Fahrer drei Mal überlegen, ob sie diese Investition noch einmal tätigen wollen. Es ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber wenn man bedenkt, wie viele hier im Forum letztlich doch davon betroffen sind (plus diejenigen, die vielleicht noch ahnungslos sind!), so steht direkt zu befürchten, dass die Steuerkette sehr bald für ein stark beschleunigtes Aussterben eines Großteils der gesamten XP II-Generation verantwortlich sein wird. Eine Schande, dass Ford Deutschland den Fahrern nicht wenigstens ein wenig entgegen kommt.
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

@VT : Viel unverständlicher ist m.E. die Tatsache das einige Rückrufinformationen zum einen nicht an alle Besitzer gelangen ( durch Besitzerwechsel ) und zum anderen, das nicht alle Besitzer, die von der Rückrufaktion wissen, ihr Fahrzeug zum Händler bringen.

Nützlich wäre eine zentrale Datenbank in der die Fahrzeuge mit Fahrgestellnummer festgehalten werden, an denen die Arbeiten durchgeführt wurden : dann könnte man für seinen Explorer bzw. beim Gebraucht-Kauf explizit nachsehen, ob das Fahrzeug bereits revidiert wurde oder nicht.
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