Explorer I Freilaufnaben permanent verschließen

Aktuelle Diskussionen zu zu Allrad- und Fahrwerkstechnik
Falk

Beitrag von Falk »

RebelHeart hat geschrieben: Das von Falk gezeigte Problem sollte sich doch irgendwie vermeiden lassen...
Geht m.E. nur zu lösen, indem man optimalerweise ein passendes Rollenlager oder alternativ etwas aus reibungs- und hitzeresistentem Material zwischen Nabe und Radzapfen montiert.

Zuviel Aufwand für eine gut funktionierente Alternative - manuelle Radnaben - die mit ca. 150,- € auch nicht sooo teuer sind.
(Und die Automatikdinger werden dir sicher auch noch gut abgekauft.)
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RebelHeart
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Beitrag von RebelHeart »

Die Automatiknaben werd ich nicht verkaufen - die werd ich im Alltag beibehalten. Im Normalfall gabs damit ja keine Probleme. Und wenn man mal überraschend den Allrad braucht, ist es meistens
1. kein allzu schweres Gelände
2. grad nicht der Beste Zeitpunkt sich dreckig zu machen.

Die Situation wo die Nabe verreckt ist war schon wirklich heftig. Das war ganz einfach Überlastung. Da hat sich ein relativ schnell drehender 31er MT plötzlich irgendwo festgebissen. Das hat die dann wohl nicht ganz verkraftet.

Die Festen Naben werd ich dann nur für größere geplante Geländeausflüge nehmen. Und jetzt hab ich schon mal angefangen zu bauen - da gehts dann ums Prinzip.

Die geilste Lösung wären natürlich Naben bei denen man zwischen "Automatik" und "komplett geschlossen" wählen kann. Hätt ich aber für den Ex keine gefunden.
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RebelHeart
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Beitrag von RebelHeart »

Nach einiger Zeit gibts hier mal wieder was Neues.

Das von Falk gezeigte Problem ist auch bei meinen fest verschlossenen Naben aufgetreten, was daran lag daß wir da beide den gleichen Denkfehler hatten.
Ich hatte nach der ersten Testfahrt wieder Automatiknaben eingebaut und kam seitdem leider nicht mehr dazu, den Kleinen mal offroad zu bewegen. Bis mir letzte Woche so ein hübscher Waldweg ins Auge stach, ca. 100% Steigung und recht steinig, da musste ich einfach rauf... naja, wollte ich, nur leider sind die MT´s wohl wirklich zu heftig für die Automatiknaben. Schon bei der ersten Anfahrt war wieder eine Nabe im Arsch.

Also ab in die Werkstatt und die umgebauten Naben rausgekramt.

Das Problem waren diese Ringe:
Bild

Wenn man auf den nächsten beiden Bildern genau hinsieht, erkennt man den Fehler:
Bild
Hier ist der "Schaltring" nach aussen gedrückt und wird vom Plastikring auch aussen gehalten. Der Plastikring dreht bei verriegelter Nabe mit, während das metallene Gegenstück des Schaltrings starr am Achszapfen montiert ist.
Bild
Hier liegt er voll im Gegenstück an, das ja fest auf dem Achszapfen montiert ist.

Sowohl bei Falks als auch bei meiner Variante wurde also der Schaltring immer voll gegen das Gegenstück gedrückt, der Plastikring konnte seine eigentliche Funktion - den Schaltring aussen zu halten - nicht mehr erfüllen. Somit haben sich die mitlaufenden Schaltringe (die ja bei freilaufender Nabe am Gegenstück anliegen und sich nicht mitdrehen) und die Gegenstücke die am Achszapfen starr befestigt sind gegenseitig aufgerieben.

Ich hab dann viel rumprobiert, dabei aber leider vergessen weitere Fotos zu machen. Lässt sich aber anhand der alten Bilder einigermassen erklären.

So wie oben auf dem Bild habe ich je zwei der inneren Zahnräder in der Nabe, allerdings fällt der Schaltring komplett weg. Eigentlich ja auch logisch, es gibt ja nix mehr zu schalten.

die Feder wird in die Nabe gelegt, dann die beiden Zahnräder reingedrückt. Dazu sollte man schon Hilfsmittel verwenden, ich hab das mit einem Bohrständer und einem entsprechendem "Stössel" gelöst. Die Zahnräder werden dann von dem äusseren Federring in der Nabe gehalten.
Sonst kommt vorerst nix rein - kein Schaltring, keine Kunststoffklammer, nur die Feder, 2 Zahnräder und der Federring zum Fixieren.

Danach wird der innere Zahnkranz, der direkt auf der Antriebswelle sitzt, reingeschoben und mit dem Segering befestigt. Der geht dann ohne großen Aufwand rein und muß auch nicht mehr groß festgehalten werden um den Segering einzusetzen.

Sieht dann ähnlich aus wie auf diesem Bild, nur eben ohen den Schaltring:
Bild

Danach hab ich die Kunststoffklammern noch reingesetzt, dazu muß man allerdings die kleinen Häkchen vorne abzwicken. Auf diesem Bild kann man die Klammer ganz gut erkennen:
Bild

Nach den ersten 200 km onroad und gut 2einhalb Stunden offroad kann ich nicht meckern. Weder ein spürbarer Leistungsverlust, noch ein hörbares Geräusch (zumindest nix was man mit den groben MT´s hört).
Der Allrad arbeitet zuverlässig und das lästige Entriegeln der Freilaufnaben entfällt.

Falls jemand ernsthaft interessiert ist, das nachzubauen, kann ich evtl noch ein paar Fotos zurechtbasteln. Ich denk aber daß ich es soweit verständlich erklärt habe.
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Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Bilder der Einzelteile wären cool... Ja
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RebelHeart
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Beitrag von RebelHeart »

Ich werd mal die Werkstatt durchsuchen. Eventuel find ich noch genug Teile um noch eine zusammenzubasteln. Ich werd mich bemühen.
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Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Ich habe heute mal meine zerlegt und gereinigt...

Und versucht dein nach zu vollziehen...

Soll n nun die lager in der brmsscheibe fetten oder ölen.. Oder nur leicht fetten und mehr ölen? ...

Die lager brauchen jedenfalls viel aufmerksamkeit...
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RebelHeart
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Beitrag von RebelHeart »

Für die Lager nehm ich ganz normales Radlagerfett. Für die Naben wenn sie zerlegt sind auch, ansonsten n Tröpchen Öl wenn ich die Räder wechsel.

Fotos können noch n paar Tage dauern.
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Falk

Beitrag von Falk »

Sollte so funktionieren.

Du hast ja quasi die Mechanik wieder in der Nabe fest untergebracht. So kann sie nicht/kaum gegen den Radzapfen arbeiten.
Im Extremfall wird eventuell das dünne Alu-Nabengehäuse als m.E. jetzt schwächstes Glied brechen.
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RebelHeart
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Beitrag von RebelHeart »

Ich schone den Kleinen ja wirklich nicht - aber DEN Extremfall möcht ich mal sehen... :shock:

Am Sonntag gabs nochmal eine kleine Etappe, ca. 200 km Straße und gute 3 Stunden Gelände, aber richtig böses Gelände... problemlos gelaufen, die Naben halten auch gröbste Schläge aus. Bisher war der Moment, in dem sich der schnell drehende MT irgendwo festbeißt. immer der Todesstoß für die Automatiknaben.

Ich behaupte mal daß die Dinger verlässlich sind.
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Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Cool wäre wenn du die teile in einbaurichtung ausgelegt foto fierst...

Hab heute mal oringe in 90x4 gekauft... Zum andichten gegen wasser...

Wichtig ist auch nach jedem schlammloch.. Bzw geländeritt die bremse reinigen... Meine war noch gut verratzt...
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