Reifenfahrtrichtung nicht verändern?

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ius
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Reifenfahrtrichtung nicht verändern?

Beitrag von ius »

Hi!

Hatte vor, die wenig abgefahrenen Vorderräder nach hinten zu montieren,
vorne neue Reifen daraufzutun und bei den alten Reifen die Seiten zu tauschen, um die etwas stärkere Abnutzung auf der Beifahrerseite zu kompensieren.

Der Mann vom Reifenservice meint aber, nee, man soll ja nicht die eingfahrene Richtung des Reifens ändern, sondern soll den Reifen dafür von der Felge nehmen und andersrum draufziehen.

Ist das Quatsch, an dem er Geld verdienen will, oder ist da wirklich was dran? Er meint, das habe nichts mit der vorgegebenen Richtung des Reifens zu tun, was in meinem Fall wahrscheinlich auch wurst wäre (Colway C-Trax AT), sondern mit der Richtung, in der sie eingefahren wurden.

'n Gruß aus Berlin vom

ius
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Anna&Andi600
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Beitrag von Anna&Andi600 »

Wie jetzt????? Wenn ein Reifen laufrichtungsgebunden ist, verkehrt rum?
Oder hab ich das falsch verstanden? Falls nicht: das ist Blödsinn.
Lea&Andi
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Falk

Beitrag von Falk »

Nun, so ein Vorgehen ist auch bei normalen - nicht laufrichtungsgebundenen - Reifen begründet.

Ein eingefahrener Reifen hat immer eine leichte Sägezahnbildung durch normalen Verschleiß. Sieht man nur meist gar nicht.

Dreht man den Reifen um, läuft er erstmal ´ne ganze Weile auf den Spitzen der sägezahnartigen Profilblöcke. Und diese laufen sich schneller ab ... bis der "alte Sägezahn" wieder eingefahren ist.
Insgesamt verschleißt somit der Reifen schneller, als wenn man die Laufrichtung beibehält.
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rene
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Beitrag von rene »

Wenn tauschen, reicht es die Seiten zu tauschen. Es muss nicht unbedingt der Reifen von der Felge.
Aber wie alt bzw. wieviel Profil haben die alten.
Denn, wenn ich mich nicht irre, sollten die Reifen beim Xp bzw. Allrad ziehmlich gleich sein. Sonst könnte das Verteilergetriebe schaden nehmen. Luftdruck, Umfang und Profil sollte einiger maßen gleich sein.
Gruß Rene´
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Fox
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Beitrag von Fox »

warum wollt ihr die neuen Reifen vorne montieren? Die besseren Reifen gehören entgegen dem Irrglauben der meisten Autoexperten immer nach hinten.
Hinten hält das Auto die Spur, nicht vorne darum ist es wichtig dort den maximalen Grip zu haben.
Ansonsten wurde schon alles gesagt. Wenn Laufrichtungsgebunden muss diese auch eingehalten werden. Wenn nicht sollte die "eingefahrene" Laufrichtung beibehalten werden. UUUnd, wie auch schon erwähnt bei den Allradlern besonders wichtig, auf gleichmäßiges Profil und gleichen Luftdruck an allen 4 Ecken achten.
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DerChef
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Beitrag von DerChef »

Also laut Ford Handbuch können sowohl die vorderen Reifen paarweise nach hinten als auch von einer auf die andere Seite gewechselt werden.
Explizit kann auch die Laufrichtung problemlos geändert werden, und Unregelmäßigkeiten können durch den Wechsel korrigiert werden.

Grüße,
Harald

Bild
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Wolfgang G.
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Beitrag von Wolfgang G. »

Dieses Bild ist relativ alt.
Heute gilt allgemein fuer Radial-Reifen,dass die Laufrichtung nicht geaendert wird.

Da macht der beschriebene Reifenwechsel Sinn:der Reifen wandert auf die andere Seite,aendert aber nicht die Laufrichtung.

Aber lohnt der Aufwand bei teilweise verschlissenen Reifen,vor allen bei Colway runderneuerten im Strassenbetrieb???

Wolfgang
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kadze
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Beitrag von kadze »

Gönn dir doch mal was und investiere, auch deiner Sicherheit zu liebe, in einen Satz ordentliche Reifen.
Du bewegst 2 to. Auto und erwartest, daß die 4 postkartengroßen Flächen dich jederzeit sauber in der Kurve halten, abbremsen und beschleunigen. Und das bei jeder Witterung und jedem Straßenbelag.

Geiz ist an dieser Stelle nicht geil.
Gruß Gregor (kadze)

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DerChef
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Beitrag von DerChef »

Wolfgang G. hat geschrieben:Dieses Bild ist relativ alt.
Blödsinn!
Die Abbildung stammt aus dem Handbuch meines 2007er Explorer!
Aber offenbar weißt du es ja besser als Ford USA. :wink:

Schöne Grüße,
Harald
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Wolfgang G.
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Beitrag von Wolfgang G. »

Hallo Harald.
Das Bild gab es schon in dem alten "Haynes", als es noch Diagonalreifen gab.Dafuer galt es.
Ich weiss das nicht besser als Ford, sondern habe die heute allgemeingueltige Meinung angefuehrt.
Ist doch einfach,wer diese Information braucht, fragt beim "wissenden" Reifenhandel.
Natuerlich ist die Frage,wie sich das Ganze fuer den Nutzer tatsaechlich bemerkbar macht.

Ausserdem wuerde ich diesen Diagonalwechsel bei den runderneuerten Colways aus Sicherheitsgruenden nicht machen.

Wolfgang
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DerChef
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Beitrag von DerChef »

Hallo Wolfgang,

wobei natürlich auch unklar ist, ob Ford mit "tires" nun nur die Reifen oder die Räder mit den Reifen meint.
Im ersten Fall würde sich die Laufrichtung ja tatsächlich nicht ändern.

Grüße,
Harald
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Amstaff
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Beitrag von Amstaff »

Von der Vorderachse auf die Hinterachse kannst du wechsel aber bei den meisten sich heute im Handel befindenden Reifen geht der Diagonalwechsel nicht,entweder ist die Laufrichtung durch einen Pfeil gekennzeichnet oder auf der Reifenflanke steht der Schriftzug "outside".
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Cruiser
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Beitrag von Cruiser »

Hallo Ius,

hier einige Hinweise, hoffe es hilft dir:

1) Felgen mit Reifen ohne Laufrichtungsbindung dürfen NICHT diagonal getauscht werden, auch wenn es noch manche tun. Wie schon beschrieben, bilden sich insbesondere bei gröberen Profilen gerne Sägezähne aus. Wenn der Reifen nun "falschherum" gefahren wird, erhöht sich der Verschleiss. Das wäre nicht dramatisch, viel schlimmer ist die Gefahr von Reifenplatzern, da das Gummi nun viel Walkarbeit leisten muss und sich dabei erwärmt. Das achsweise Tauschen vorne <-> hinten ist natürlich erlaubt.

2) Es ist in der Tat so, auch wenn selbst viele Reifenhändler das immer noch falsch machen: An der Hinterachse müssen generell die Reifen mit besserem Profil sein, egal ob Front/Heck/Allradantrieb. Grund: Wenn du nach vorne wegrutscht, ist es übel, wenn dich aber dein Heck überholt, ist es aus.

3) Felgen mit laufrichtungsgebundenen Reifen dürfen ohnehin nicht diagonal getauscht werden, da damit die Laufrichtung verdreht wird und sich der Bremsweg stark verlängert. Lediglich das achsweise Tauschen vorne <-> hinten ist erlaubt.

4) Ein diagonales Tauschen wäre in allen Fällen nur dann möglich, wenn die Laufrichtung beibehalten wird. Also Reifen von der linken Felge auf die rechte Felge ummontieren. Oft jedoch ist selbst das nicht möglich, weil viele Reifen ein "OUTSIDE" Symbol haben.

5) Wenn das Profil ungleich abgefahren ist, dann muss zuerst die Achse repariert werden, sonst ist der neue Reifen ratzfatz wieder hin. Die XPs haben an der VA gerne X-Beine sowie nach innen abgefahrene Reifen mit Sägezähnen. Da hilft nur eines: Obere/Untere Querlenker neu, vordere Stoßdämpfer neu, Spur einstellen. Habs bei meinem vor ca. 10tsd km machen lassen, seither fährt er wie eine Sänfte und das Profil der neuen Reifen ist immer noch gleichmäßig.

Gruß vom Cruiser
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anncarina
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Beitrag von anncarina »

Harald! Bei Deinem 2WD macht das ja nix - bei seinem 96 auch nicht. Aber bei der Mehrzahl der User hier mit Auto 4WD fuhrt das unter Umstanden zu Problemen oder sogar Schaden am Verteilergetriebe!
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ius
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Beitrag von ius »

Hallo Ihr Wissenden!

Vielen Dank für Eure Beratung! :-)

Erstmal die Auflösung der Rätsel!
- Ja, wir fahren außer im Schnee nur hinterrädrig.
Die Reifen sind 4 Jahre alt, vorne haben sie noch 7/8mm drauf,
hinten nur noch 3, und in sich sind die Reifen gleichmäßig abgenutzt, aber auf der Beifahrerseite eben je ca. 1mm mehr.
Ich denke mal, das hat insbesondere mit der Gewichtsverteilung unserer Vorbesitzerfamilie zu tun.

Insofern freue ich mich umso mehr, daß die einfachste Variante - die beiden neuen "guten" Bridgestones hinten zu montieren und die wenig abgefahrenen Colways b.a.w. vorne zu belassen, offenbar ganz angemessen ist.

Ich hätte da noch so eine nur teilweise explorerspezifische Grundsatzfrage:

Wie haltet Ihr's denn mit dem Reifendruck?
Das Ford-D-Handbuch sagt, hinten 2,1bar, vorn 2,0bar.

Mit diesem Druck waren die Colways ganz schön schlaff.
Die Bordsteine in der Straße haben z.T. Höhen von 20, 25cm, weil die Baumwurzeln sie anheben. Das sind für uns natürlich Vorzugsparkplätze, weil die Millionen Corsas, Micras und Lupos daran regelmäßig vorbeifahren ;-)

Mit 2,1bar werden die Reifen beim Drauffahren schon halb auf die Felge gequetscht. Derzeit haben wir hinten 2,8, vorne 2,6bar, da sieht's relativ normal aus.

Daher die Frage:

Ist der optimale Reifendruck evtl. von Reifensorte zu Reifensorte nochmal unterschiedlich, wegen unterschiedlicher Beschaffenheit/Dicke/Steifigkeit/Dehnbarkeit?

Ge-Reif-te Grüße aus Berlin vom

ius
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