Hi, Ramius!
Danke für das herzliche Willkommen!
Die Saharatouren liegen ja schon um einiges zurück. 1992 war unsere letzte Tour, da die einzige Möglichkeit weiter runter in den Süden zu kommen (also die Sahara zu durchqueren), die Route durch Algerien war. Dann begann dort aber der Bürgerkrieg, einige Bekannte verloren ihre Fahrzeuge (gottseidank nur die) und die Grenzen nach Mali und Niger wurden geschlossen. Sudan und Tschad ging schon damals lange nicht mehr und auch Libyen sowie die westliche Route über Mauretanien (hier nur im militärisch begleiteten [und Minen umfahrenden] Konvoi) waren nur mit "richtigen" Autos zu bewältigen (z. B. UNIMOG 6x6).
Wir haben unsere Touren mit allen Arten von Fahrzeugen (außer Explorer

) gemacht: Yamaha Tenere, Mercedes 7,5-Tonner, VW Bullys, LandCruiser etc.
Die Touren haben wir zur Studentenzeit gemacht, da einige auch mal bis zu 6 Monaten dauerten (mit defektem Ölkühler im Juli nur früh morgens und spät abends fahren = 14 Tage für 400 km Gelände!). Es waren also sowohl "Urlaubs-" als auch "berufliche" Touren, denn der Student muss immer sehen, wo man etwas Geld bekommt

. Und so haben wir damals alle möglichen Fahrzeuge hier aufgekauft, hergerichtet und sie dann in Westafrika verkauft (man wird schon an der Grenze im Niger gefragt: à vendre?). Kleine LKW und Busse konnten zum 10fachen(!) verkauft werden und sicherten so nicht nur die Bezahlung der gesamten Reise (inkl. Rückflügen), sondern aller Ausgaben plus den Lebensunterhalt in Deutschland. Leider haben aber damals schon "Anfänger" den Markt weitgehend kaputtgemacht, indem sie mit minimaler Ausrüstung und gefährlichen Halbahnungen, was das (Über)leben in der Wüste angeht, mit der Aussicht auf ein paar DM losgezogen sind. Die haben sich dann schon über das 2- bis 3fache gefreut und so die Preise versaut. Wir haben das Ganze eigentlich mehr wegen des Abenteuers Offroad, der Wüste mit all seinen Schönheiten und der damit verbundenen "gefühlten Freiheit" gemacht. Das nach langem "Urlaub" dann auch noch finanzieller Gewinn dabei rauskam, hatte uns auch nicht sooo gestört
Also, nochmals Danke für das "Willkommen". Die Wüste schult viel, was das provisorische Instandsetzen von Fahrzeugen anbelangt. Die nächste Werkstatt ist 1000 km (Gelände!) entfernt. Und so helfen oft ein paar zurecht gefeilte Pfennige, ein bißchen Paprikapulver und auch eine Profilstolle aus einem alten LKW-Reifen um Ölleitungen oder Kühlerlecks zu schließen und Dichtungssätze zu schneiden. Aber hier im Forum kann man gottseidank auch Tips geben (und sicher auch nehmen) zu Ersatzteilen und wie man etwas "fachgerecht" instandsetzt.
Viele Grüße
Tim