Der Kampf um die Zukunft...

Informationen zur Ford Motor Company und zur Ford-Werke GmbH
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

super. dolle wurscht. Da wären wir wieder beim Thema Marketingstrategien und Fehlentscheidungen. So macht sich ne Firma den eigenen Markt kaputt, was wir derzeit beobachten sind Folgen davon.

Wer weiß was wie es heute ausschaun würde, wenn in den späten 40ern Mr. Ford Jr. das Angebot, die Volkswagenwerke für lau zu übernehmen nicht ausgeschlagen hätte....
z.zt.leider ohne Explorer..... Historie : 90er XLT Shifter, 98er XLT, 2006er Eddie Bauer V8
Joe
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Beitrag von Joe »

Ach die Presse.... wenn ich da Dinge lese wo ich selber den Hintergrund kenne bringt mich das dazu Nachrichten überhaupt nicht mehr zu lesen.

Möchte mal jemanden zitieren bei dem ich sehr viel gelernt habe, hoffentlich kommt es in der Übersetzung rüber:

"Die meisten Jungs wollen Autos bauen. Die guten Jungs werden von den großen Autobauern eingestellt. Und die schlechten werden Auto-Journalisten und rächen sich dafür den gewünschten Job nicht bekommen zu haben..."

Ich gucke nicht mehr oft in deutsche Automagazine, lese lieber StreetRodder , SuperChevy, MustangMonthly und Classic & SportsCars. Manchmal verschlägt es mich doch in deutsche Magazine und ich bin immer wieder erstaunt in welcher "klein Fritzchen Mentalität" hier überheblich allwissend geschrieben wird.

Wohl typisch Deutsch.
Make it a great day!

Joe
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Crizz,

> Wer weiß was wie es heute ausschaun würde, wenn in den späten 40ern
> Mr. Ford Jr. das Angebot, die Volkswagenwerke für lau zu übernehmen
> nicht ausgeschlagen hätte....

Wer weiss, wie es heute aussehen würde, wenn Ford nach dem 2. Weltkrieg die V8-Tradition in Deutschland aufrecht erhalten hätte - oder sie wenigstens dann wieder belebt hätte, als der Wettbewerb das tat.

Wer weiss, wie es heute aussehen würde, wenn Daimler-Benz in den 90er Jahren nicht mit Chrysler fusioniert wäre, sondern mit Ford (wie es von Herrn Schremmp zuerst geplant war, aber am Widerstand der Ford-Eigentümer scheiterte).

Wer weiss, wie es heute aussehen würde, wenn Ford von BMW nicht nur Land-Rover, sondern ganz BMW gekauft hätte, wie Herr Nasser dies zum Jahrtausendwechsel geplant hatte. Dies scheiterte an den BMW-Eigentümern.

Wer weiss, wie es heute aussehen würde, wenn Ford das obere Marktsegment in Europa nicht verspielt hätte.

Wer weiss, wie es heute in den USA aussehen würde, wenn Ford den PKW-Markt in den 90ern nicht an die Japaner aufgegeben hätte, um SUVs zu bauen - und nun darum kämpft, die Käufer zu überzeugen, warum man überhaupt noch einen Ford-PKW kaufen soll.

Diese Frage ist durch die aktuelle Modellpolitik auch nicht beantwortet.

Wenigstens eine gute Nachricht gibt es und zwar hier.
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

Ich wollte damit auch nur anmerken, das es im Ford-Management bereits vor über 60 Jahren vehemente Fehlentscheidungen gab, HGW - und damit betonen, das das, was wir derzeit erleben, irgendwie die logische Folge einer Kette von Umständen zu sein scheint, die trotz zahlreicher Möglichkeiten nie unterbrochen wurde.

Aber gut zu wissen, das wenigstens in einem gewissen Rahmen auch etwas positives zu verzeichnen ist - wobei ich mittlerweile recht skeptisch mit Prognosen bin.
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Crizz,

Managementfehler hat es bei Ford eine Menge gegeben, bei anderen Herstellern aber auch (vgl. Umstürzende A-Klassen, Investitionsruine Smart, Mercedes-Qualitätsprobleme, Phaeton-Flops, ...), allerdings scheinen vor allem Ford (und GM) die Fehler richtig auf die Füße gefallen zu sein - und zwar hüben wie drüben.

Speziell in Deutschland kommen noch ein paar andere Effekte dazu. Es ist jedenfalls bemerkenswert, dass sich die Menschen in diesem Lande an Ford-Flops gut, gerne und seeeehr lange erinnern (noch heute geistern einige seit 20 Jahren nicht mehr gebaute Ford-Modelle als schlechtes Beispiel für was auch immer wie "Untote" durch die Auto-Presse) - die gleichen Menschen von durchgerosteten Mercedes, abrauchenden Elvis-Multitronics und klammheimlich eingestellten Audi A2s aber am liebsten gar nichts hören wollen... bestimmten Herstellern scheint man hierzulande alles zu verzeihen und anderen eben nichts.

Insbesondere 25.000 Ford-Mitarbeiter in Deutschland haben Glück, dass außerhalb Deutschlands die Marke Ford recht gut verkauft wird. So ist Ford in Großbritannien seit 29 Jahren immer noch Marktführer. Wenn es allein nach dem deutschen Markt ginge, hätte Ford sicher schon lange die Reißleine gezogen...
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Joe
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Beitrag von Joe »

Toller Thread, hat die Qualität eines Gesprächs an der Theke wo jeder aus der gleiche DPA Meldung stundenlang dazuerzählt und im Nachhinein alles besser weiß. Und die meisten Dinge sind noch nicht mal nah an der Realität

Danke für's outing.
Make it a great day!

Joe
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HGW
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Beitrag von HGW »

Jawoll, noch´n Kaffee bitte (für Bier ist es viel zu früh). :wink:
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

Ich nehm nen Espresso und ne Cohiba ......
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HGW
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Beitrag von HGW »

Im Januar 2006 waren Ford Focus und Ford Fiesta die meistverkauften PKW in Europa. Der Marktanteil von Ford liegt in Europa bei 8,8%.

Ford ist in Großbritannien seit 29 Jahren Marktführer (derzeit 17,4% Marktanteil) und hinsichtlich Verkaufsvolumen weiterhin der größte Markt für Ford in Europa. Gefolgt von Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich.
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HGW
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Beitrag von HGW »

Bei Ford in Dagenham ist neben dem V6-Turbodiesel die Produktion eines neuen V8-Biturbo-Diesel mit 3,6 Liter Hubraum, 270 PS und 640 Nm angelaufen.

Auch dieser Motor wird in Fahrzeugen des PSA-Konzerns zu kaufen sein, im Ford-Konzern wird er hingegen vermutlich nur in Modellen der Marken Jaguar und Land-Rover zu finden sein. Die Marke Ford in Europa hat keine geeigneten Fahrzeuge mehr dafür.
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
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